Nordische Bischöfe über Corona-Pandemie

Die Bischöfe der Nordischen Bischofskonferenz, die dereit in Paderborn zu ihrer Herbstvollversammlung zusammengetreten sind, wenden sich an die Gläubigen in den nordischen Bistümern.

Liebe Gläubige,

      Innerhalb von wenigen Tagen hat die Coronaepidemie auch in unseren Ländern einen drastisch verstärkten Umfang angenommen. Die Zivilbehörden haben zum Teil sehr radikale Maßnahmen angeordnet. Wir Bischöfe lehnen uns an die Empfehlungen und Verordnungen der Zivilbehörden in den jeweiligen Ländern unserer Bischofskonferenz an und werden passende Richtlinien insbesondere für das öffentliche Gottesdienst- und Versammlungsleben in unseren Diözesen erlassen und je nach Bedarf ergänzen.
     Neben den nötigen pragmatischen Vorkehrungen aus rein gesundheitlichen Gründen melden sich viele zusätzliche Sorgen im Folge der Coronaepidemie: Ängste um unsere ältere und im Voraus kranken Verwandten und Bekannten, Verunsicherung aufgrund der Lähmung von Kommunikation und Wirtschaft mit schweren Konsequenzen für das tägliche Leben unzähliger Menschen bis zu Furcht vor der Destabilisierung der Weltgesellschaft und des Lebens in den einzelnen Ländern.
      Darüber hinaus machen sich vielleicht Einige düstere bis apokalyptische Gedanken über den Sinn der jetzigen Situation. Trotz allen Ernstes der Lage sollen wir uns aber bestreben, das Vertrauen in Gott und in seine Vorsehung zu bewahren. Wir werden jedoch daran erinnert, dass wir als Menschen nicht alles im Griff haben, nicht alles kontrollieren können, sondern uns stärkeren Kräften ausgeliefert fühlen müssen. Selbstverständliche tägliche Aktivitäten müssen geändert oder aufgegeben werden, auf Vieles, was bis jetzt möglich war, muss ganz verzichtet werden. Die kommenden Wochen, vielleicht sogar Monate werden eine Zeit der Prüfung sein, dürfen aber nicht zur Hoffnungslosigkeit und Desperation führen.

Die derzeitige Situation kann auch dazu führen, dass Eucharistiefeiern und sonstige Gottesdienste abgesagt werden müssen. Dabei ist zu unterstreichen, dass in diesem Fall das Fernbleiben vom Sonntagsgottesdienst keine Sünde darstellt. Trotzdem werden viele Gläubige den Empfang der Eucharistie schmerzlich vermissen. Dafür aber gibt es die Möglichkeit der sog. geistigen Kommunion, die wir allen Gläubigen sehr ans Herz legen. Geistige Kommunion bedeutet, den Glauben an Christi Gegenwart in der Eucharistie zu bekennen und die Sehnsucht, mit Ihm vereint zu sein, im Gebet zum Ausdruck zu bringen.

Nehmen wir die jetzigen Herausforderungen mit in unsere Fastenübungen hinein. Versuchen wir denen zu helfen, die wegen der Folgen der Coronaepidemie besonders betroffen sind, und erneuern wir unser Vertrauen in Gott durch gestärktes Gebet und größeren Eifer, unser Leben von Ihm gestalten zu lassen.

 

Im Namen der Nordischen Bischofskonferenz 

+Czeslaw Kozon (Vorsitzender)

Herr Jesus Christus, sende deinen hl. Geist über unsere Welt, die vom Corona-Virus betroffen ist. Heile in deiner Güte jene, die erkrankt sind, beschütze uns vor Ansteckung, stärke jene, die Kranke pflegen. Hilf uns allen, umzukehren und dir zu vertrauen. Amen.

Heilige Maria, Heil der Kranken, bitte für uns

Heiliger Josef, bitte für uns.

Heiliger Ansgar, bitte für uns.

Heilige Birgitta, bitte für uns.

Heiliger Heinrich, bitte für uns.

Heiliger Olav, bitte für uns.

Heiliger Thorlak, bitte für uns.

Alle nordischen Heiligen, bittet für uns.

Alle Engel und Heiligen Gottes, bittet für uns.